Wie ein flacher Hügel und zum Greifen nah grüßt der Brocken hinunter ins Tal von Wernigerode. Früher war man mit dem Besen dann auch flugs oben auf der 1140 Meter hohen Kuppe, um auf dem weiten Gipfelplateau ausgelassen einen zünftigen Sabbat zu zelebrieren. Und wer keinen Besen fliegen konnte, wollte dort auch nicht hin. Heute gehts mit dem Auto nach Schierke und dann zu Fuß durch finsteren Nadelwald. Doch auch das war einmal, denn der Kiefernwald ist gar nicht mehr so dunkel und sichtversperrend - weil er zum großen Teil gestorben ist. Nach Jahren harter Witterung mit Dürre, Sturm und Regengüssen, fraß sich der Borkenkäfer durch die gestressten Monokultur-Kiefern - und er frisst weiter.
Die tumbe Volksseele sucht die Schuld natürlich bei den Klima-Sündern, also beim doofen Nachbarn, der mit dem SUV zum Steakhaus fährt. Und damit wären wir auch wieder auf dem Niveau der Hexen und ihrer Verfolgung. Vielleicht haben ja diese den Wald verflucht, weil tagtäglich Heerscharen von Touristen über den Gipfel wuseln? Seriöse Infos hierzu unter: harzinfo.de