Die ausgedehnten Spaziergänge um die weit ins Meer ragende Landzunge sind legendär.
Lest hier den ersten Teil der Geschichte ihres Untergangs und spaziert noch einmal mit historischen Erinnerungsbildern um die einstige Südspitze Sylts.
Am zweiten Tag des Jahres 2015 fegte ein Sturm über Sylt.
Eigentlich nichts Besonderes, weil der Westwind nicht stark genug tobte, um die Wogen der Nordsee zu einem ernsthaften Angriff auf das Land zu türmen - hatte man gedacht!
Tatsächlich nagte der "Blanke Hans" unerwartet heftig an den Dünen der Hörnumer Odde, riss Meter für Meter in seinen tosenden Schlund aus Strudel und Gischt. So etwas geschah sonst nur bei stärkeren, länger anhaltenden Stürmen oder in Verbindung mit einer Springflut.
Warum aber jetzt?
Es klingt paradox: Zum Schutz der Hörnumer Ortslage hatte man 2014 einen Wall aus Betonkolossen (Tetrapoden) in die Brandungszone des Strandes gesetzt. Doch genau dieses Bollwerk bewirkt, dass der unbewohnte Inselteil südlich der Tetrapoden, nun noch stärker von der veränderten Strömung fortgerissen wird.
Anders gesagt:
Damit der gefräßige Meeresgott die Häuser von Hörnum verschont, hat man ihm das südlichste und bezauberndste Stück Insellandschaft nun zum Opfer dargereicht.
Zwar verliert Hörnums Südspitze bereits seit den 70er Jahren mehr Land als es gewinnt - doch niemals in so rasender Geschwindigkeit. Der Showdown um die Odde hat begonnen - unausweichlich und ohne Happy End. Man möchte ihr trotzdem zurufen und sie anfeuern: "Trutz Blanke Hans!!!".
Doch vermutlich wird sie in den nächsten Sturmwintern untergehen - Stück für Stück, Halm für Halm, Wurzel für Wurzel.
Die Spaziergänge um ihre wilden Dünen werden endgültig zur Legende. Es bleiben historische Fotos, wie die folgenden: